
Laurie Anderson goes POP - wunderbare Musik von SOLEX zum Zeichnen
INTRO
Diese Melodien. Als ob sie es darauf anlegten, genau die Töne in sich einzubeziehen, die man gerade nicht erwartet, winden sie sich leiernd in ihren Bewegungen. Nur manchmal deuten sie die Eingängigkeit an, die ihnen irgendwann verlorenging. Und diese Rhythmen. Der Geist von Can steht ihnen ganz offensichtlich näher als die zeitgenössische Elektronik. Entfernt wurde lediglich die DNA-Sequenz, die den Groove zu dem Medium macht, das den Körper energetisch durchdringt. Hierzu tanzen wäre wahrhaftig ein gespenstisches Schauspiel. Und dann diese Art des Sampling, auf der die Musik genaugenommen basiert. Zwar hören wir traditionelle Instrumente; einmal von der digitalen Maschine eingefangen, klingen sie jedoch kalt und blechern. Wie im übrigen auch Elisabeth Esselinks Stimme, deren Hall weniger an ein leerstehendes Theater denken läßt als an den Weg durch staubfreie Schaltkreise. Inmitten der kleinteiligen Instrumentierung singt sie in Psychopharmaka getränkte Kinderlieder und wirkt dabei einfühlsam, introvertiert und enervierend zugleich. Selbst wenn derartige Gebilde teilweise eine enorme Faszination entfalten: bedingungslos trauen würde ich ihnen nicht.
Sven Opitz / © Intro - Musik & so
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wirsinds | 22. Mai 09 | 0 Kommentare
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