
Kriminalfilme beschäftigten sich statistisch gesehen immer weniger mit dem klassischen Raubüberfall - dabei spielt dieser rein aus wirtschaftlichen und ‚kriminologischen Räuberpistolenphantasien‘ immer noch die wichtigste Rolle. Im Ermittlungszentrum der angesagtesten Krimiserien stehen etwas zeitversetzt immer die Verbrechen aus dem richtigen Leben, die von den Medien gehypt werden - Missbrauch war zum Beispiel in der Rangliste der Televisionsverbrechen ganz oben - Wirtschaftskriminalität hingegen, deren Auswirkungen wir uns in der wirklichen Welt noch nicht mal erträumen können, fristet bei den taffen Ermittlern eine eher untergeordnete Rolle. Und überhaupt, die Anzahl der im Fernsehen ermitteltenden Kommisarinnen sprengt bei weitem die Erwartungen des Gender Mainstream und eine Aufklärungsquote von 100 Prozent lässt berechtigten Zweifel an der Qualität des Exekutivorgans vor Ort aufkommen.
txxx666,
Sonntag, 17. Mai 2009, 12:38
Mit Verlaub: Wirtschaftskriminalität stell ich mir allerdings als Sujet eines Tatorts osä. auch eher trocken vor - da müsste schon noch ein saftiger Mord/Totschlag aus Vertuschungsgründen hinzutreten. Ansonsten artete das doch in pure Akten- und Kontenschnüffelei aus...
wirsinds,
Montag, 18. Mai 2009, 09:47
sehen sie, saftiger Mord/Totschlag ist schon so eine bildbandsprechende Sprache - wir denken, dass sich Wirtschaftskriminalität als spannende Unterhaltung inszenieren lässt - an ereignissreichen Vorfällen fehlt es in der analogen Welt nun wahrlich nicht - nur, wer will das schon sehen oder gar die Hintergründe wissen - die Fernsteuerung entscheidets ...