
Leila - Blood, Loomes and Blooms
Die Jungs vom Warp-Label lieben bizarre Geschichtenerzähler. Broadcast wären da zu nennen. Aber auch Leila passt mit ihrem leicht düsteren Zauberwald-Sound ganz gut ins Bild.
Denn trotz ihres geschickten Einsatzes von experimentellem Noise und allerlei Geräuschen überwiegen auf dem dritten Album die großen lyrischen Momente. Hinter jedem Ton verbirgt sich eine eigene Geschichte. Von billigen Bläser-Synths ("Little Acorns"), dem verwunschenen Spinett ("Ur Train") über fies verzerrte Bassdrums, kombiniert mit dem naiv-kindlichen Gastgesang Terry Halls ("Time To Blow"), bis hin zu einer rhythmisch sehr freien Interpretation des Beatles-Evergreens "Norwegian Wood" klingt "Blood, Looms And Blooms" wechselnd nach Kindergeburtstag, Geisterbahnfahrt und psychedelischem Pilztrip.
Ex-Tricky-Sängerin Martina Topley Bird weckt beim mit breit verzerrten Gitarren unterlegten "Deflect" jedenfalls lang verschüttete Erinnerungen an die 90s, was seit der Rückkehr von Portishead ja auch wieder gut ins Bild passt. So darf man bei den drohenden Gitarren-Wänden der ersten Single-Auskopplung "Mettle" auch gerne mal eine Gedenkminute für Massive Attacks Klassiker "Mezzanine" einlegen.
Quelle: >>> intro
wirsinds | 08. Juli 08 | 0 Kommentare
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